Denn der Herr, unser Gott kann…

Immer wieder lässt mich dieses Lied neu „fliegen“, begegnet mir Gott in diesen Zeilen. Hillsong, Our God is Able – 5 Minuten, die gut investiert sind. Lied anhören, mitbeten, sich erheben und mit hineinnehmen lassen in den Lobpreis dieser Gemeindebewegung, Gott begegnen. Wie genial ist es, dass unser Gott kann, Möglichkeit hat, nicht kraftlos ist!

Ich liebe an diesem Text, wie bedeutungsschwer diese einfachen Refrain-Zeilen sind:

Lifted up, he defeated the grave
Raised to life, our God is able.

Was kann man einem Menschen schlimmeres antun, als ihn – obgleich er unschuldig ist – in Unehren öffentlich hinzurichten? Welcher Triumph könnte größer sein als jener, den Christus errungen hat?

Er hat den Tod im Sieg verschlungen (1Kor 15,54). Unser Gott kann.

Hörprobe von der Produktseite auf Hillsong.com

Alltagsgeschichten

Heute war mal wieder so ein Tag. Ein Tag, den man gern hinter sich lässt.

Schon morgens ging es los: der Mittlere spuckte unangekündigt sein Fruehstück auf mich und den Boden, nachdem ich beim Frühstück schon halb vor Erleichterung aufgeatmet hatte, dass der Durchfall von gestern wohl über Nacht besiegt war. Christian und der Große waren gerade am Aufbrechen (zur Arbeit und zum Kindergarten), als die Spuckaktion passierte, dementsprechend hektisch war die Aufwischaktion. Na, dann muessen wir wohl die Oma fragen, ob sie den Grossen später vom Kindergarten abholen kann, weil der Mittlere heute lieber nicht raus gehen sollte. Für mich bedeutet das ein wenig mehr Ruhe, die zwei Jüngeren nicht anziehen zu müssen, vielleicht sogar Zeit für mich zu haben, wenn beide schlafen. In Hoffnung auf einen etwas entspannenderen Tag ging ich die Hausarbeit an. Und bald schliefen die beiden “Kleinen” auch schon ein! Aber nicht lange…

Dann rief Christian an: “Der Kindergarten hat angerufen, sie schicken den Großen nach Hause. Er hat wahrscheinlich Feuchtblattern. Weil ich Dich nicht erreicht habe, hab ich die Ma gefragt. Sie holt ihn dann ab”. Oh nein, dann waren es doch die Feuchtblattern, die ich gestern auf seiner Haut vermutet hatte. Wie Peinlich, ihn dann noch zum Kindergarten zu schicken… mit diesen Gedanken versuche ich, den Tag neu zu strukturieren. Großer Fehler! Denn so ein Tagesplan kann nicht wirklich den Müdigkeitsgrad der 4 Beteiligten berücksichtigen. Noch kann man genau einplanen, wann die Kinder schlafen. Denn unsere Kinder bestimmen das teilweise einfach selbst!

So kam der Große von der Oma getragen die Stiegen hinauf, und kam völlig müde und aufgelöst bei uns an. Er wolle doch zur Oma nach Hause, nicht zu uns. Nachdem die Oma lieberweise auf die beiden Jungs schaute, während ich schnell einkaufen ging (duschen konnte ich an dem Morgen vergessen, auch wenn der Mittlere seinen Mageninhalt teilweise auf mich ausgeleert hatte…), war schnell das Essen gemacht. Eben waren die Jungs noch lieb mit der Oma am Spielen, nun ohne Oma und mit mir ging das Schreien und nicht Gehorchen wieder los. Aber immer noch hatte ich Hoffnung. Nach dem Essen würden alle Kinder schlafen gehen. Sie waren ja schliesslich müde!

Naja, müde sein und schlafen sind manchmal meilenweit voneinander entfernt… Nachdem der Große seine Milch vorm Schlafengehen geleert hatte, kam er wieder müde-vergnügt ins Wohnzimmer, wo ich versuchte, mich trotz der wachen Kleinen ein wenig zu entspannen. Innerlich wehrte sich alles gegen einen zweiten Nichtschlafenden. Aber da muss ich wohl umdenken. Also versuche ich die wenn- nicht, dann- nicht Methode (keine Ahnung, ob es sowas im Lehrbuch steht, aber es funktioniert -manchmal). Wenn Du nicht 10min auf der Couch liegst und ruhig bist, kannst Du mit der Oma nicht raus. Wohl wissend, dass das für mich dann noch mehr Stress bedeuten würde, war ich umso erleichteter, dass diese Methode griff. Er war tatsächlich etwas ruhiger, und ging nachher brav mit der Oma raus!

Jetzt endlich hatte ich etwas Zeit, dachte ich. Aber nun schlief die Jüngste nicht. Egal, mach ich mir trotzdem einen Tee und wärm mir einen Krapfen auf. Bald werde ich beides in Ruhe geniessen können. Naja, ruhig war es. Aber nicht wirklich entspannt saß ich dann mit der Kleinen im Arm wippend auf dem Balkon auf der Bank, trank hastig meinen Tee und würgte meinen Krapfen hinunter. Denn bald konnte der Mittlere wieder wach sein.

Ein wenig Zeit hatte ich noch, also fing ich an, endlich mal Gymnastik zu machen. Denn diese zusätzlichen Kilos von der Schwangerschaft nerven mich! Als ich damit fertig war (5min., das reicht dann auch erst einmal 🙂 ), war die Kleine immer noch so unruhig. Auf- und ablaufend und ganz viel wippend schaute ich auf das Bild mit dem Boot. Ja, nach Ruhe sehnte ich mich. Und dann wanderte mein Blick auf das Stickbild mit unserem Trauspruch darauf. Da fiel mir auf, dass dieser Vers auch ziemlich gut zu so einem Alltag und zu meinem Verhalten gegenüber den Kindern passte: “Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: HERZLICHES ERBARMEN, GÜTE, Demut, MILDE, LANGMUT. Ertragt einander und VERGEBT Euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat, wir auch der Herr vergeben hat, so auch Ihr! Zu diesem allen aber die LIEBE, die das Band der Vollkommenheit ist.” (Kol.3) An so einem Tag wie diesem fiel es mir wirklich schwer, den Kindern mit Güte, Milde, Geduld, Liebe und viel Vergebung entgegenzukommen. Aber dieser Vers war gar nicht so entmutigend für mich, nach dem Motto: Du kannst das noch nicht, Du bist nicht liebevoll genug usw. Er hat mich eher daran erinnert, dass Gott die Macht hat, mein Verhalten zu ändern. Und dass er die Macht hat, Situationen zu ändern. Und diesen Tag auch. Das war für mich DER Ruhemoment des Tages, auch wenn ich ihn wippend und schaukelnd erlebte. Nun hatte ich wieder etwas mehr Kraft. Innere Kraft.

Bald wachte der Mittlere wieder auf. Aber sichtlich gesünder. Danke Gott! Außerdem ließ er mich lieberweise eine Elternzeitschrift lesen (oh, wie passe ich in das typische Mama-Bild hinen…) und fütterte mich mit Hirsebällchen, zur Zeit mein Lieblingssnack (noch ein Mama-Vorurteil bestätigt). Nun klingelt es wieder an der Tür, der Große kommt sehr entspannt wieder nach Hause (Danke, Oma!!!), und die letzten zwei Stunden lassen sich noch irgendwie über die Bühne bringen. Da ist das zum Aufräumen Anhalten (“Ihr dürft erst was schauen, wenn Ihr die Duplos in die Kiste geräumt habt”) und zum Bett fertig machen nur noch ein kleiner Kraftakt.

Jetzt schlafen alle friedlich. Und ich bin müde. Unser gemeinsamer Mittwochabend den wir vor ein paar Wochen festgelegt hatten, besteht darin, dass wir gemeinsam jeweils an unseren Laptops sitzen und das machen, wozu wir sonst am Tag nicht kommen. Aber es ist ok.

Ich muss diesen Tag nicht noch einmal so erleben. Aber er war auch nicht zum Wegwerfen. Denn Gott hatte da etwas schönes hineingegeben. Und dafür bin ich echt dankbar!