Begrüßung in der Bundesversammlung

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Heute wurden wir im Rahmen der Jahreshauptversammlung des japanischen Bundes offiziell begrüßt. Wir durften uns kurz vorstellen. Das haben wir dann auch in Japanisch gemacht (Also… Christian hat es versucht, Claudia hat dann schön abgerundet). Zum Schluss haben wir uns auch noch formgerecht verneigt, Claudia etwas tiefer als Christian – so gehört sich das nämlich.

Wir sind sehr dankbar dafür, dass der Bund uns so herzlich empfängt und in seine Reihen aufnimmt. Es war für uns auch toll, zwei Mitarbeiter des damaligen Hope Jugendzentrums zu treffen und mit ihnen zu „Re-Connecten“. Beide sind zwischenzeitlich Pastoren im Bund.

Schnee!

Unser Auto vor dem Haupthaus in Nozomi no Mura

Zu unserer großen Überraschung wachten wir heute in einem Wintermärchenland auf! Das Freizeitgelände ist seither in Schnee gehüllt – für Adventstimmung ist somit bereits vor der Zeit gesorgt :).

Dass es in unserer Gegend (auf knapp 1000m Seehöhe) Ende November schneit, ist auch hierzulande nicht ungewöhnlich – überraschend kam der Schnee allerdings für die Bewohner Tokyos. Heute zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten wurde auch die Hauptstadt Japans bereits im November in weiß gehüllt. Einen Eindruck über die Auswirkungen findet ihr hier bei NHK.

Nozomi no Mura im Schnee

In unserer Gegend schien die Stadtverwaltung auf das Schneetreiben bestens vorbereitet gewesen zu sein. Schon im Laufe des Vormittags wuselten kleine und große Schneeräumer durch das Gewirr an Haupt- und Seitenstraßen und um die Mittagszeit konnte man bereits auf größtenteils schneegeräumten Straßen fahren.

Selbst wenn es für unsere Präfektur Nagano nicht ungewöhnlich ist, dass im November Schnee fällt, so scheint es doch manche genauso überrascht zu haben wie uns. Wohl glimpflich dürfte dieser Unfall ausgegangen sein, ein Auto war ein paar Blocks von unserem Gelände entfernt von der Straße abgekommen und hatte sich überschlagen.

M7.4 Erdbeben nahe Fukushima

20161122060518495-220559Gestern erst hatten wir in unserem Rundbrief erwähnt, dass wir das Gefühl haben, in unserer Gegend nicht so viele Erdbeben zu spüren – heute morgen gab es dann erneut ein starkes Erdbeben nahe Fukushima. Dieses war auch bei uns wahrnehmbar.

Es wurden laut offiziellen Angaben direkt durch das Beben zwei Menschen leicht verletzt. Ein großes Risiko stellen die erwarteten Zunamis dar. Wir beten für die Menschen im betroffenen Gebiet, dass die erwarteten Zunami-Wellen in ihrer Größe nicht die befürchteten Ausmaße erreichen (es werden Wellen mit bis zu drei Metern Höhe befürchtet).

Einen Videobeitrag über das Beben und die damit verbundenen Warnungen findet ihr hier auf NHK. Informationen über die betroffenen Gebiete findet ihr bei jma.go.jp.

Ein Grund zur Beunruhigung ist natürlich das Gelände rund um das Atomkraftwerk Fukushima. Dort gab es aufgrund des Erdbebens eine Unterbrechung in der Kühlung verbrauchter Brennstäbe. Andere Reaktoren waren von dem Beben laut offiziellen Angaben nicht betroffen. Ein Kurzbeitrag findet sich hier bei NHK.

 

Wieder ein wenig Redneck Worship

Durch die Lieder von David Crowder begegnet mir Gott immer wieder. Oft kommunizieren sie so eine Aufbruchs- oder Neuanfangsstimmung. Oft schon durfte ich in Situationen, wo ich mich mit meinem Latein und Glauben an einer Wand stand, neuen Mut fassen. Der Umstand, dass sie immer wieder so Crossover-Elemente (hier einmal Rap, sonst in manchen Lieder Turntables, etc.) macht das ganze für mich irgendwie cool. Viel Spaß beim reinhören :).

Erntesegen

p1050886Seit einigen Wochen lernen die Kinder und ich zusammen japanische Kinderlieder. Eines davon lautet: “unter dem großen Kastanienbaum”. Uns fiel es sehr leicht, sich vorzustellen, wie es unter einem großen Kastanienbaum sein könnte, denn neben dem Haus (in dem wir gerade wohnen), steht ein solches Prachtstück. Dieser Baum hat mich in den vergangenen Wochen gelehrt, was “Fruchtgenuss” bedeutet. Als die stacheligen grünen Kugeln, die dann und wann mal herunterfielen, nicht mehr grün, sondern braun wurden, und die Kastanien frei am Boden lagen meinte die Japanerin, die hier auf dem Gelände arbeitet, daß wir uns ruhig die Kastanien nehmen können. Sie seien essbar. Also fingen wir an, diese schönen braunen Leckereien aufzusammeln. Da diese sofort faul wurden (weil es viel regnete) oder von Insekten “belagert” wp1050881-1urden, wenn man sie länger liegen ließ, wurde diese “Ernte” schon fast ein Sport für mich: jeden Morgen, Mittag und Abend, wenn ich gerade mal draußen war, wurde nebenbei geschaut, ob man wieder ein paar Kastanien aufsammeln könnte. Und am Abend wurde dann fleißig gekocht und geschält…. Das hatte zwar alles einen Zeitaufwand und kostete auch etwas Mühe, aber diesen Segen einfach so zu geniessen, die Früchte des Baumes einfach nur aufzusammeln und verarbeiten zu können, das war wirklich ein schönes Erlebnis. Wir haben auf diese Weise in diesem Herbst einen echten “Erntesegen” erlebt.

Es wäre schön, wenn alles im Leben so einfach wäre wie dieses Kastanienernten. Wenn man einfach nur noch die “Früchte” ernten darf, und einem das (übertragen gesehen) Säen, Zurückschneiden, und was alles dafür nötig ist, um ein gutes Ergebnis zu bekommen, erspart bleibt. Aber vielleicht kann man die Ernte noch mehr genießen, wenn man weiß, was für Arbeit dahinter steckt?

Beim Sprachelernen merke ich jedenfalls, daß da ziemlich viel Arbeit und Zeit hineinfließen muß, um gute Ergebnisse zu bekommen, die dann auch noch im Kopf bleiben um im Alltag angewendet werden zu können.

Beim Erziehen der Kinder ist es ähnlich. Sie lernen nicht über Nacht gute Manieren und Verhaltensweisen, und ihr Charakter braucht auch viel Zeit und wichtige Erlebnisse, um geformt zu werden.

Wie interessant eigentlich, daß Paulus bei der Gemeindearbeit tatsächlich den Mitarbeitern unterschiedliche Aufgaben im „Ackerbau“ zuordnet (alles natürlich geistlich übertragen gesehen). Einer sät/pflanzt, einer gießt, und dann gibt es denjenigen, der erntet.

Wir wünschen uns sehr, daß wir hier in Japan diejenigen sein dürfen, die “ernten”. Aber wie Paulus schreibt, sind die anderen Aufgaben, die dazugehören, um Gottes Reich zu bauen, genauso wichtig. Daher bin ich auch gleichzeitig einfach gespannt, wie Gott uns einsetzen wird, sehr gespannt sogar, und wir wollen erwarten, daß in Japan eine gute Erntezeit kommen wird und dafür bereit sein.