Alltagsgeschichten – Advent, Advent…

Ich hoffe, bei Euch allen brennen auch schon alle vier Kerzen. Bei uns tun sie das seit vorgestern. Das beP1040745 (1)deutet:

Ja, klar, Weihnachten kommt bald.

Aber für uns hat der Adventskranz heuer noch eine andere Bedeutung. Denn je mehr Kerzen auf diesem Kranz brennen, umso weniger Zeit haben wir, um uns auf den Umzug am 29. vorzubereiten. Na gut, positiver ausgedrückt: umso näher rückt unser Umzugstermin.

Am 1. Advent war hier tatsächlich noch alles normal. Gut, Christian war an dem Tag unterwegs auf Reisedienst, ich war alleine mit den Kindern zu Hause und danach im Gottesdienst, den ich wie gewohnt mit ihnen im Kleinkinderbereich feierte. 🙂

Am Morgen hatten wir noch gar keinen Adventskranz, denn ich Geizhals warte immer gerne den Abverkauf am Montag ab, an dem alle Kränze nur um die Hälfte kosten. (Dafür hab ich den größten genommen, ha!)

Aber wir haben trotzdem eine Kerze angezündet – und dann hat der Älteste sie wieder ausgepustet. Dann haben wir sie wieder angezündet. Dann hat der Mittlere sie ausgepustet. Dann haben wir sie wieder angezündet. Und – oh Wunder –es war bereits zu einem Spiel geworden!

Den 2. Advent konnten wir wieder zusammen als Familie feiern, und die Wohnung war immer noch fast normal (außer, dass ich schon Gewand aussortiert hatte, Kinderspielzeug und Bücher weggeben hatte, und ein paar Kisten gepackt hatte, weil Christian die in der Woche darauf nach Deutschland mitnehmen wollte). Aber an dem Abend haben wir uns von einer befreundeten Familie verabschiedet, und uns wurde bewusst, dass wir bald tatsächlich wegziehen werden, und dass wir Abschiede nicht mögen.

Am 3. Advent waren diese besagten Kisten schon weg und Christian von der Woche in Deutschland wieder da. Mit vielen Eindrücken und wenig Schlaf… Und wir besuchten zwei Gottesdienste an diesem Tag – bei dem zweiten am Nachmittag kamen die anderen Eltern mit ruhigen schlafenden Kindern an während unsere gerade erst aufdrehten. Juhuuuuu! Ab in den Kinderrraum!!!

Am 4. Advent waren wir alle außer Christian zu Hause, weil einer von den Kindern gespuckt hatte. Super. Wir wären nach dem Gottesdiens noch eingeladen gewesen und eine gute Freundin wollte ich auch noch einmal sehen… aber es war trotzdem ein guter Tag, und für uns alle mal gut, den ganzen Tag zu Hause zu sein, wo wir sonst fast täglich unterwegs waren.

Und wie jetzt unsere Wohnung aussieht? Nun ja… ich würde sagen… „Lichter“. Ja – ein paar Kerzen haben wir auch da, aber ich meine damit nicht die Lichter, sondern, dass unsere grüne Knauz-hüpf-still-schlaf-Couch, die uns einige Jahre treu ihre Dienste geleistet hat, jetzt weg ist (auf dem Mistplatz, denn die hat wirklich ausgedient). Auch andere Möbel haben unsere Wohnung verlassen. Was gut ist – aber auch ein wenig trostlos. Es ist aber immer noch wohnlich genug und die Kids lieben den neu gewonnenen Platz!

In diesen Tagen frage ich mich manchmal, ob es nicht eigentlich viel befreiender ist, wenn man weniger hat. Das Ausmisten hat richtig gut getan! Das Weggeben war manchmal etwas traurig, aber hat irgendwo auch Spaß gemacht und wir leben immer noch gut. Von einem Zu-Hause wegzugehen macht ein paar Wurzeln weg. Und Abschied nehmen ist nicht lustig. Es ist eben Verlust – Aber ich glaube, dass es auch Chancen birgt und dass die Hoffnung bleibt, dass die Freundschaften auch über die Distanz weiterleben.

Weil Jesus mitgeht, weiß ich, dass es gut wird. Er weiß, wie es sich anfühlt, alles zu verlassen, was man hatte. Neeeein, ich spanne jetzt nicht ganz gekünstelt den Bogen zu Weihnachten. 😉 Aber ich fühle mich trotz des ganzen Umzugsstresses weihnachtlich, weil es eben nicht an einem bestimmten Ort hängt, oder daran, wie man Jesus feiert.

Daher: Frohe Weihnachten und ein schönes Fest!