Ein neues Jahr…

Die Sakura-Blütenpracht ist leider schon wieder vorbei – durch den strengen Winter durften wir dieses Jahr über 10 Tage früher als gewöhnlich das blassrosa Blütenmeer genießen.

Auch das neue Geschäfts- und Schuljahr beginnt hier im April. Für viele Mitarbeiter japanischer Firmen ist der März aufgrund der Abschlussarbeiten einer der stressigsten Monate, manchmal erfahren sie erst wenige Wochen vor Jahresabschluss, ob und wohin sie versetzt werden. Umzüge, Jahresabschlüsse, Kindergarten- und Schuleinstiege – alles fällt in und um diese Zeit.

Auch für uns beginnt mit unserem Einstieg in die Gemeindearbeit in Kanayama ein neuer Abschnitt in unserem Dienst. Die damit verbundenen Veränderungen in unserer täglichen Arbeit, viel mehr aber noch in unserer Rolle, beschäftigen uns. Wir sind aufgeregt, fröhlich, aber auch ängstlich und fühlen uns in unserer „neuen Haut“ noch nicht so ganz zuhause. Dankbar sind wir, dass wir mit all dem zu Christus gehen können, wissen und erfahren dürfen, dass er uns hierhin schon vorausgegangen ist. Er hat auch diese Tage schon in seinem Buch stehen, in das er unsere Lebensgeschichte geschrieben hat. Gott ist nicht überrascht.

Am 08.04. durfte ich zum Dienstbeginn über jene Begebenheit sprechen, wo Jesus für über 5000 Menschen Brot vermehrte und alle satt wurden, wie sie im Evangelium nach Markus geschrieben steht. Was mich an dieser Stelle wieder einmal beeindruckt hat war, dass Jesus so überhaupt nicht überrascht wirkte. Die Jünger wurden von ihm in eine Situation gebracht, die sie nicht einordnen konnten. Sie sollten den Menschen zu essen geben. Alles, was ihnen dazu einfiel war, dass sie nicht genug Geld mit hätten, um all das notwendige zu kaufen. Doch Jesus wusste über die Finanzen Bescheid und er wusste, dass der Vater durch ihn hier ein Wunder tun würde. Diese Souveränität wünsche ich mir. So viel mehr wie Jesus, der sich immer in der Hand seines Vaters im Himmel wusste, möchte ich auch haben. Wir sind mit dem Gott unterwegs, der ganz alltäglichen Anlässe und Begebenheiten zum Anlass nimmt, um Wunder zu wirken. Ihn erschreckt nichts. Was also sollte uns erschrecken?