Missionsfest in Berndorf

Wir sehen zurück auf ein sehr ermutigendes Wochenende in Berndorf, wo das dortige Bezirks-Missionsfest stattgefunden hatte. Wir waren als Teil eines Teams der AllianzMission ebenfalls eingeladen. Wir wurden total ermutigt von der Leidenschaft für Weltmission, die von den Geschwistern vor Ort zum Ausdruck gebracht wurde und von den herzlichen und mutmachenden Begegnungen mit ihnen.

Während der dreigeteilten Predigt über Psalm 92 machte Andre deutlich, wieso die Liebe Gottes und seine Gerechtigkeit nicht zwei Paar Schuhe sind, sondern zusammengehören. Jochen zeigte anhand des Bildes einer blühenden Palme, wie unser Leben als Christen aussehen kann: hoch gewachsen und stark, Schattenspendend und Früchte bringend, die schmecken und auch noch gesund sind. Christian hat einleitend über unsere Motivation für Mission gesprochen, dass es „Gut ist, den Herrn zu preisen“ (Ps. 92,1) – das gilt für uns selbst und für jeden, der das Angebot, das Jesus Christus uns macht, annimmt.

Vielen Dank allen, die beteiligt waren an der Organisation und allen, die dabei waren und Mission zu ihrem Anliegen gemacht haben!

Im_Auto_2 Berndorf Jochen Chor Andre

Bald geht es los

Heute war ich beim japanischen Konsulat und habe unsere Visa beantragt. Wenn bisher immer noch das ganz normale Alltagschaos unserer Familie den Alltag beherrschte, dann geht es nun inzwischen in großen Schritten auf das Abschiednehmen und Vorbereiten auf die große Reise zu. Vor ein paar Tagen haben wir unsere Kisten angefangen zu packen, haben diverse Dinge durchgeschaut, ob wir sie nun wirklich nach Japan mitnehmen oder nicht.

Interessanterweise hat bei mir aber etwas anderes das Gefühl des Aufbruchs ausgelöst. Als ich im Zuge des “durchscannens” meinen Aufräumrappel bekam und die Türme an “Ablagegut” (diverse Papiere, Ordner, Kleinzeug, das man einfach nirgendwo zuordnen kann, und viiiele Kabel) vom Schreibtisch auf den Küchentisch verlagerte, um das Chaos endlich zu ordnen, es aber an dem Abend nicht ganz schaffte und den Kram im Ess-Wohnzimmer ließ, sah ich beim Einschlafen vom Bett aus den leeren Schreibtisch. “Jetzt geht es wohl los”, dachte ich, und es stellte sich dieses traurige Gefühl des Abschiednehmens ein, des Wieder-Loslassens, des heimatlos Fühlens. Und gleichzeitig fand ich mich selbst komisch, daß gerade der leere Schreibtisch, den ich mir schon seit Monaten ersehnte, diesen Abschiedsschmerz auslöst. Manchmal sind es eben auch diese Macken, die einem mit der Zeit ans Herz wachsen, weil sie einfach zum Leben gehören. 😉

Auch, wenn es weh tut…

Österreich ist leider aus EM ausgeschieden… aus der Traum vom EM Titel. Die authentische und überschwengliche Freude, die der isländische Kommentator bei dem letzten Tor hatte, gibt ein wenig Linderung, wie das folgende Video zeigt:

Man fühlt sich den Isländern gleich etwas näher – erinnert uns dieser Freudenausbruch doch an unseren Edi Finger, hier noch einmal zur Erinnerung ein nostalgischer Ausschnitt des Spiels von 1978 auf YouTube:

Fazit: Mal verliert man, mal gewinnen die Anderen, und: Fußball bewegt im Siegesfalle selbst die sonst zurückhaltendsten Kulturen, sich außerordentlich zu freuen.

Alltagsgeschichten – Höhepunkte.

Kennt Ihr sie auch, diese alltäglichen “Höhepunkte”? Die Momente, die man gerne schnell wieder vergessen möchte, oder einfach ungeschehen machen möchte? Dabei gibt es den absoluten “Höhepunkt”, diesen ach so vermeidbaren Punkt im Tagesverlauf, den Moment, den man an dem Tag nun überhaupt nicht braucht. Dieses minikleine I-Tüpfelchen, das manchmal sogar noch dazu imstande ist, das eigene Fass zum Überlaufen zu bringen.

Es ist ja egal, in welchem Umfeld man ist. Ob auf der Arbeit, oder zu Hause, oder sonst wo. “Wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo…” die Katastrophe her, oder so ähnlich gibt es sicher von irgendeinem schlauen Menschen ein Zitat zu solchen Momenten. Dabei muß ich auf jeden Fall anmerken, daß nicht jeder Tag aus solchen Katastrophen besteht. Aber es kommt immer wieder vor…

Heute war es mal wieder soweit. Interessanterweise war es nicht die Müslischüssel, die ich beim Einräumen in den Schrank herunterfallen ließ (“Die muss doch noch auf den Stapel passen….”) und die dann in tausend Stücke zerbrach, kurz bevor ich rüber zur Mission gehen wollte.

Nein, heute war ich – wieder zurück und erfrischt vom Beten – ganz gemütlich dabei, Müsli zu rösten. Ich weiß, das ist Luxus, sich die Zeit zu nehmen, um selber Müsli zu machen. Sagen wir mal einfach, es ist mein Hobby, solche Dinge zu tun. Denn es ist alles eine Sache der Zeiteinteilung. Wenn ich mir Zeit nehme, Müsli zu machen, anstatt eines zu kaufen, dann muss es ja ein Hobby von mir sein, oder nicht? 😉

Jedenfalls stand ich gerade am Herd, und der Älteste kam vorbei, um sich eine Schaufel und einen Kehrer zu holen (“Mama, ich hole mir mal einen Besen, die … hat… gemacht”) Alarmiert durch diese Aussage, und auch von der allgemeinen Ruhe, die herrschte, und von dem offenstehenden Müllbehälter unter der Spüle (alles wohlbekannt Anzeichen dafür, daß irgendwas im Gange sein muß, was NICHT in Ordnung ist) drehe ich mich um und sehe schon, daß da mehr nötig ist, als nur meinen Mund aufzumachen. Der bleibt natürlich dabei auch nicht geschlossen, und diesmal muß sich die Jüngste meinen aufgebrachten Wortschwall anhören. Gemäßigt natürlich, denn sie hat sich ja nichts dabei gedacht, als sie die benutzten Kaffeepads aus dem Biomüll holte, um diese auf dem Couchtisch auszubreiten, zu sezieren (d.h. komplett auseinander zu nehmen) und dieses nasse, matschige Pulver auf ihr Umfeld bis in die Teppichritzen darunter zu verteilen… – Höhepunkt! Finde ich.

Gut, kaum bin ich dabei, diesen Artikel zu schreiben, machte es wieder “klirr”, und der Große schaut mich an: “ich wollte nur das Fenster auf machen…”. Daß er dabei die Kerze im Glas übersehen hat, naja…. noch ist der Tag nicht um, und ich kann für mich persönlich noch entscheiden, welches mein absoluter Höhepunkt ist. Oder aber ich inkludiere es in mein Verständnis eines Familienalltags, dass solche Dinge einfach mal passieren. Es ist so vieles eine Sache der Perspektive. Man könnte ja auch sagen, dieser Tag verlief bisher “unterhaltsam”. “Dynamisch” wäre auch ein passendes Synonym dafür. Denn weh getan hat sich durch das Ganze keiner, auch ist noch keine Feuerwehr oder ein Rettungswagen aufgetaucht, und darüber bin ich wirklich dankbar!

Abgesehen davon, dass es nicht von unseren Missgeschicken abhängt, wie schlecht oder gut ein Tag wird. Und daß wir uns unsere Perspektive, die bestimmt, wie wir den Tag empfinden, immer wieder korrigieren lassen können. Aber mehr dazu dann vielleicht mal ein anderes Mal. 😉

Updated: AM Kolleg – Gemeindebau

Während dieser Woche findet das AM Kolelg im Zeichen von urbanem und interkulturellem Gemeindebau statt. Als AM Missionare besuchen wir eine Unterrichtsveranstaltung der Hochschule und machen uns über Gemeindebau und Evangelisation im interkulturellen Kontext Gedanken. Es wird spannend – wir melden uns wieder: 🙂

„Evangelisation ohne Gemeindegründung ist wie das Melken einer Kuh ohne Eimer“. Craig Ott während seines Vortrages zu Urbanem und interkulturellem Gemeindebau.


Update 15.06.2016: Der Begriff der „Feeder Church“ war mir neu. So werden Gemeinden bezeichnet, die attraktiv, evangelistisch sehr effektiv sind und viele gemeideferne Menschen anziehen, aber Schwächen dahingehend haben, die neuen Gemeindemitglieder durch tiefergehende Lehre und verbindliche Gemeinschaft in ihrem Leben mit Jesus weiterzuführen. Nicht selten kommt es dann vor, dass Menschen, die Christen geworden sind, sich anderen Gemeinden in der Umgebung der „Feeder Church“ anschließen, um diese Bedürfnisse zu stillen. Daher der Begriff „Feeder“, da solche Gemeinden die anderen Versammlungen in ihrem Umfeld „füttern“.

Der Mensch denkt…

Diese Woche erreichte uns eine überraschende Nachricht: Die Sprachschule, welche wir in Karuizawa, Präfektur Nagano, besuchen wollten, hat ihre Tore geschlossen! Geplatzt die Organisation der letzten Wochen und Monate – jetzt muss also ein neuer Plan her.

Unser Ausreisetermin bleibt erst einmal derselbe: am 27.07. sitzen wir im Flieger nach Nagoya. Nach einer Konferenz und einiger weiterer Zeit in Miyota werden wir wahrscheinlich ab Oktober nun doch in Nagoya die Sprache lernen.

Die Videosequenz zeigt die Orte, welche wir voraussichtlich in der ersten Zeit besuchen und bewohnen werden.