Gemeinde-Bewegung

Timothy Keller schreibt in seinem Buch „Center Church“ über die Gemeinde, dass Gemeinde immer Bewegung und Organisation gleichzeitig ist. Die zwei Dinge bedingen einander, wie er schreibt.

Eine Gemeinde Gottes ist immer Teil einer Bewegung. Diese Bewegung begann vor knapp 2000 Jahren, als die Jünger – erfüllt vom Heiligen Geist – begannen, die Botschaft von der Auferstehung und dem stellvertretenden Tod Jesu in Vollmacht und Klarheit zu verkünden. Menschen kehrten um, es formierte sich Gemeinschaften, Versammlungen, „die Gemeinde“ nahm Form an. Mit der Größe der Gemeinde wurde auch der Organisationsaufwand mehr, es wurden Diakone eingesetzt, Strukturen geschaffen. Die Gemeinde erhielt ihre eigene Organisation.

Keller schreibt, dass es ganz natürlich ist, dass Formen gewählt werden. Methoden und Prozesse zur Entscheidungsfindung festzulegen ist schlichtweg notwendig, um als Gemeinschaft den Alltag zu bewältigen. Keller schreibt, dass eine Gemeinde immer herausgefordert ist, die Balance zwischen ihrem „Bewegungs-“ und ihrem „Organsiations-Charakter“ zu finden.

Was mich an seiner Art Dynamiken, die wir im Gemeindealltag erleben, zu beschreiben ermutigt und beeindruckt ist, wie versöhnlich seine Worte sind. Er startet keinen Versuch, Gemeinden, die schon länger existieren, gegen solche auszuspielen, die gerade neu entstehen. Keine Verurteilung, wenn in einer Gemeinde sich bereits Prozesse festgefahren haben. Gleichzeitig auch keine Verurteilung, wenn eine neue Bewegung, die Gott schenkt, es noch nicht geschafft hat gut funktionierende Prozesse zu finden.

Gleichzeitig machen Keller’s Worte eines klar: jede Gemeinde ist aufgefordert, das Feuer er Erweckung, die Leidenschaft der Bewegung, die sich Christentum nennt, am Brennen zu halten und nicht auszulöschen. Der „natürliche“ Trend in einer Gemeinschaft, so Keller, läuft in Richtung Überorganisation. Wir sind aufgerufen, immer wieder zu Jesus zu fragen, ob es in unseren Gemeinden Bereiche gibt, wo die Organisation droht, das Wirken des Heiligen Geistes auszulöschen oder zu dämpfen, und diese entsprechend umzugestalten. In diesem Kampf sind alle Gemeinden, egal wie jung, alt, dynamisch oder festgefahren, aufgefordert, sich selbst zu reflektieren und dem Raum zu geben, was Gott vor hat und in den Herzen derer wirkt, die zur Gemeinde gehören.

Bejahen, unterstützen, fördern und ermöglichen wir, dass Menschen das, was Gott durch sie tun möchte, verwirklichen können, oder behindern die Prozesse um Menschen zu prüfen, zu wählen, in Positionen zu setzen, die wir uns (in bester Absicht) ausgedacht haben dies eher?

Jede Gemeinde muss versuchen, die Balance zwischen Organisation und „Bewegung“ zu finden und diese auch zu halten. Nur so können wir Gemeinde sein, die durch Generationen hindurch lebt.

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