Übersetzungen

Japans Sprache ist eine Herausforderung – aber auch für Japaner ist es andererseits oft nicht leicht, Sprachen anderer Länder zu erlernen. Das führt gerade hier im Inland immer wieder zu interessanten Übersetzungsversuchen… ein paar möchte ich Euch hier weiterleiten:

Ein Schreibheft, welches wir letztens gekauft haben: „Schöpfer – 40 Himmlische Freude“

img_7121

Ein Firmenslogan: „Work is more fun than fun“ – vielleicht verstehe ich diesen aber auch nur nicht richtig…

Bei dem folgenden Aufkleber geht es nicht darum, das Baby, welches an Board ist, weiterzugeben, sondern „Please pass it“ ist eine Übersetzung für eine japanische Phrase mit der Bedeutung, man möge doch den Vortritt nehmen:

„I love drive“ liest man auf einem Lufterfrischer:

Die Silben“Ra“ und „La“ aus dem Englischen bzw. dem Deutschen haben im Japanischen nur eine Lautentsprechung:

Es ist kein Mülleimer…


N und m vor einem Konsonanten haben im Japanischen dieselbe Lautentsprechung…

Bitte nicht selbstsüchtig öffnen…


Wenn dieser Post auch etwas kritisch wirken mag – ohne eine gewisse Erleichterung leugnen zu wollen, die man empfindet, wenn man merkt, dass die Leute, deren Sprache man zu lernen sucht, beim Verwenden der eigenen Sprache ebenfalls herausgefordert zu sein scheinen, so ist er nur im empathischsten aller Sinne gemeint ;).

Endlich Fahranfänger

Seit gestern bin ich (erstmals seit sieben Jahren) wieder stolzer Besitzer eines japanischen Führerscheins!

Nach Prüfung meiner Dokumente, einigen Fragen zu den Gepflogenheiten, Kosten und Amtsangelegenheiten rund um Führerscheine in Österreich und einem basiskritischen Sehtest (Farben Rot – Gelb und .. ja, genau: Blau – nein, das ist KEIN Scherz), sowie dem altbekannten „In welche Richtung ist der Kreis offen“ – Spiel schickte mich der freundliche Amtsangestellte mit den Worten „Omedetou Gozaimasu“ (Herzlichen Glückwunsch) zur Ausgabestelle, wo ich nach Foto und kurzer Wartezeit meinen japanischen „Lappen“ entgegennehmen durfte.

Claudia und die Kids waren alle mit – letztere mangels Babysitter und erstere als offizielle Übersetzerin. Bei einem Versuch Ihrerseits, dem Beamten etwas, was er gefragt hatte, ohne zuvorige Aussage meinerseits zu erklären, gab es gleich den ersten Ordnungsruf: es wäre wichtig, dass der Führerscheinanwärter (also… ICH..) antwortet und sie NUR übersetzt. Wir sind dankbar, dass er uns vertraut hat, dass das, was Claudia auf Japanisch wiedergab auch das war, was ich auf Deutsch gesagt hatte. Wenn man als Ehepaar auftritt könnte das ja auch anders sein… aber das ist vielleicht ein schräger Gedanke meinerseits.. ^^

Jedenfalls sorgten unsere Kids für eine gewisse Auflockerung des grauen Amtsalltages seitens der Beamtinnen der Führerscheinstelle. Als wir auf die Fertigstellung des Führerscheines warteten, merkte ich, wie eine Dame, die eben an unseren mit Tablet und Aristocats zum Stillsitzen bestochenen Kindern vorbeigegangen war, in den eben geöffneten Raum für japanische Verhältnisse lautstark „Kawaaaiiiiii“ (Wie süüüüß!!) hineinrief. Selbiges sagte sie mir dann noch einmal, als ich meinen Letzten Besuch bei der Bezahlstelle (ist das ein Wort?) abstattete.

Einziger Wehrmutstropfen – nach nunmehr 16 Jahren Fahrerfahrung darf ich nun erstmals das stilvolle japanische „Fahranfänger“ oder original „Untenshoshinshachui“ Schild an meinem Fahrzeug befestigen. Es ist gut sichtbar und passt einfach zu allem! Im nächsten Jahr wird es mein treuer Begleiter auf allen Fahrten sein… also noch 364 Tage… der Countdown läuft :).

 

Auch Japan wird vom Schneechaos ergriffen

Foto Quelle: NHK World

Eine Kältefront sorgt derzeit für starke Schneefälle in den nördlichen Regionen und an der Westküste Japans. Über zwei Meter Schnee sind mancherorts in den letzten Tagen schon gefallen. Für viele Japaner ist das eine große Herausforderung. Sogar bis Nagoya wird dieses Wochenende mit Schnee gerechnet. Wir beten, dass die Menschen in den vom starken Schneefall betroffenen Regionen bewahrt bleiben. Ein Artikel von NHK findet sich über einen Klick auf diesen Link.

8 Yen

In den letzten Wochen hatten wir eine interessante Erfahrung mit einem japanischen Amt. Ich musste eine Übersetzung meines Führerscheins ins Japanische neu beantragen. Diese erhält man entweder, indem man zu dem zuständigen Amt fährt oder die Übersetzung mittels zuvor heruntergeladenem Dokument per Post beantragt. Da wir doch ein Stückchen von dem zuständigen Amt entfernt wohnen haben wir uns für letzteres entschieden. Eine Besonderheit bei dem Antrag via Post: man bezahlt via Post Bargeld Transfer. Der Preis: 3.392 Yen. Das Geld muss man in Bar dem Antrag beilegen und an der Post abgeben, wo man eine Bestätigung über den abgegebenen Betrag erhält. Soweit so gut. Der Einfachheit halber hatten wir uns entschieden, 3.400 Yen abzugeben. „Das ist gewichtstechnisch leichter, spart Zeit und bevor wir da mit dem Kleingeld hantieren lassen wir das einfach so“, dachten wir. Wir hätten erwartet, dass es dann einfach dabei belassen würde… weit gefehlt, wie wir herausfinden sollten.

Am nächsten Tag erhielten wir einen Anruf von dem Beamten, der unseren Antrag bearbeitete. Da meine Japanischkenntnisse dem höflichen Amtsjapanisch des freundlichen Sachbearbeiters nicht gewachsen waren, konnte ich nicht ganz verstehen, was er mir zu vermitteln versuchte, aber er sprach etwas von zu viel Geld und 8 Yen. Er entschuldigte sich und ich interpretierte seinen Tonfall so, als wäre es ein Problem, uns die 8 Yen zurückzuerstatten. Außerdem sagte er irgendetwas von Briefmarken. Ich schloss also er meinte, die Kosten, uns das Geld zurückzuschicken würden den Betrag aufwiegen und da ich sowieso nicht erwartet hatte, dass sie uns das Restgeld erstatten würden, versuchte ich es mit dem üblichen „Nein, Nein, das ist überhaupt kein Problem“, mit dem ich sonst Situationen wie diese zu Genüge klären kann. Es funktioierte. Wir bedankten uns und beendeten das Gespräch mit den üblichen Verabschiedungsphrasen.

Eine knappe Woche später erhielten wir die Führerscheinübersetzung. Neben Bestätigungen und der offiziellen Übersetzung fanden wir noch etwas in dem Umschlag: Briefmarken im Wert von 8 Yen, laut Google derzeit 0.0649 Euro :).